Bewegungs-Tracker helfen der persönlichen Fitness. Das Prinzip kann man aber beispielsweise auch für die Intralogistik nutzen und dadurch Prozesse verbessern. Das Start-up MotionMiners hat dafür eine Lösung. Mitgründer Sascha Feldhorst erklärt, wie sich die Fitness von Unternehmen verbessern lässt.

Mal ehrlich und ohne Buzzwords -Wie würden Sie ihren Eltern das Start-up erklären?

Sascha Feldhorst: Wir messen manuelle Arbeitsprozesse in der Industrie ohne selbst daneben zu stehen. Dafür statten wir Mitarbeiter, die Arbeitsumgebung und wichtige Hilfsmittel mit unserer Technik aus und nehmen über einen begrenzten Zeitraum (1 bis 3 Wochen) Daten auf. Eine von uns entwickelte Software kann dann aus den aufgenommenen Daten ermitteln aus welchen Arbeitsschritten der Prozess besteht, wie lange diese dauern und wie oft ein Arbeitsschritt vorkommt. So kann ein Unternehmen Informationen darüber gewinnen, wie die eigenen Arbeitsprozesse schneller und weniger belastend für die Mitarbeiter gestaltet werden können. Unsere Technologie nennen wir Motion-Mining.

Wie beschreiben Sie ihr Geschäftsmodell einem möglichen Partner in einem Tweet?
Wir bieten seit Ende 2017 Motion-Mining im Rahmen von Beratungsdienstleistungen an. So haben wir hart daran gearbeitet unsere Technologie an die Anforderungen des Markts anzupassen. Ab diesem Jahr können ausgewählte Kunden an einer bezahlten Beta-Phase teilnehmen, in der sie die Motion-Mining-Technologie selbstständig für Messungen einsetzen.

Okay, für den besonderen Vorteil, den USP bekommen Sie hier einen weiteren Tweet Platz: 

Wir schaffen es manuelle Prozesse kosten- und zeiteffizient, sowohl hinsichtlich Effizienz- als auch Ergonomiegesichtspunkten, zu erfassen und auszuwerten. Diese automatische Analyse bedarf keiner IT-Einbindung und gewährt eine Anonymisierung aller personenbezogenen Daten.

Die Gründer Sascha Kaczmarek, René Grzeszick, Sascha Feldhorst
© Motionminers
Die Gründer Sascha Kaczmarek, René Grzeszick, Sascha Feldhorst

Welche Unternehmen konnten Sie bereits überzeugen?

Wir haben seit Ende 2017 aktuell 15 Unternehmen als Kunden gewinnen können. Darunter sind sowohl größere Unternehmen wie Hugo Boss, SKODA, Bayer, Rhenus oder die Deutsche Bahn aber auch der in Deutschland so wichtige Mittelstand wie META-Regalbau, Isabellenhütte oder ASM Logistics. Etwa ein Viertel der bisherigen Kunden hat uns seitdem mehrfach beauftragt.

Mit wem würden Sie gerne ins Geschäft kommen?

Aktuell fehlt noch ein namhaftes Handelsunternehmen in unserem Kundenstamm.

Was war das wichtigste Learning seit dem Start?

Mach als Start-up im B2B-Geschäfts nichts umsonst!

Und was haben Sie daraus gemacht?

Wir machen nichts mehr umsonst ;-)

Auf welche Erfolgszahl sind Sie besonders stolz?

Wir haben unser Team seit der Gründung von drei Minern auf mittlerweile 18 Miner vergrößert. Das ist in meinen Augen die schönste aller Kennzahlen.

Welche Schlagzeile würden Sie gerne über ihr Start-up 2020 in einer Wirtschaftszeitung lesen?

Deutschland doch digital – MotionMiners liefert ein positives Beispiel für datengetriebene Produkte made in Germany

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