Während Teile der Kommunikationsbranche über die Sprachsuche als nächstes heißes Ding fabulieren, muss sich die Modewelt gerade einem anderen Trend stellen: der visuellen Suche. Die wird für den mobilen Auftritt immer relevanter. Die nächste Evolutionsstufe aber steht schon in den Startlöchern.
Google, Amazon und Pinterest bieten schon lange visuelle Suchwerkzeuge. Inzwischen gewinnt die Mechanik auch für Retailer an Bedeutung, weil es für Kunden vielfach der leichteste Weg ist, schlicht ein Bild direkt in das Suchfeld hochzuladen und visuell ähnliche Artikel zu finden.
Das Foto von der Modepuppe im Schaufenster, der Screenshot einen Influencerin im schicken Outfit bei Instagram - mit der visuellen Suche lassen sich da denkbar einfach ähnliche Produkte oder der exakte Artikel finden.
Der Modehändler Asos, der rund 70 Prozent seiner Bestellungen auf mobilem Wege erhält, hat denn auch jüngst seine Fashion-App in Großbritannien mit einen visuellen Suche aufgehübscht. Auch Zalando, das fast 70 Prozent der Website-Aufrufe über mobile Geräte erhält, bietet eine entsprechende Option. Beide Apps liefern durchaus überzeugende Ergebnisse. Der Vorteil: die visuelle Suche liefert im Vergleich deutlich eingegrenzte und überschaubarere Ergebnisse. Vorteil für den Händler: Er kann durch die Bilderdaten lernen, welche Schnitte und Farbschattierungen von den Kunden derzeit favorisiert werden.
Visuelle Suche wird zum Standard-Feature
Für das Mode-Segment liegt die visuelle Suche nahe. Aber nicht nur dort macht sie Sinn. Auch Home Depot hilft beispielsweise auf diesem Weg bei der Suche nach einer passenden Bohrmaschine.
Home Depot Visual Search
Das digitale Medienregal promotet derzeit die 10. Staffel von “The Big Bang Theory”. Dort gibt es eines der der üblichen Szene-Bilder der Show zu sehen. Das ungewöhnliche daran: Fährt man mit der Maus über das Foto, werden viele der Kleidungsstücke, die die Schauspieler tragen, anklickbar. Der Link führt dann zu ähnlichen Artikeln bei eBay.

Ein interessanter Ansatz, der auch den eher nischig dahindümpelnden Buy Buttons auf Instagram, Pinterest und Co Schwung geben könnte, wenn diese nicht unter einem Produkt angezeigt werden, sondern über einen Layer direkt in das Foto integriert werden können.
Instagram macht das Shopping noch leichter
Instagram experimentiert mit den sogenannten „Photo-Tags“ zusammen mit Händlern seit Ende 2016 und hat die Funktion im Frühjahr 2017 ein Stück weit für den US-Markt geöffnet.

Ein Umweg weniger.