Das Potenzial von Augmented Reality (AR) ist für Händler und Marken groß. Camillo Stark, Head of Business Development & Augmented Reality Specialist bei der Fullservice-Agentur MSM.digital, aber sieht die Technik auf dem Weg in den Mainstream. Die Gründe nennt er in diesem Gastbeitrag.
Die Folge: Endverbraucher erleben AR-Visualisierungen heute nicht nur realer als je zuvor, sondern auch einfacher und schneller. Für Händler und Marken ergibt sich dabei die Möglichkeit, AR direkt und über all ihre digitalen Kanäle wie beispielsweise Website und -shop, Mailings, Social Media auszuspielen. Die damit verbundene Reichweitensteigerung und der einfache Zugang der AR-Aktivierung sind wesentliche Bausteine, um nachhaltige, rentable Conversion- und Business-Modelle aufzubauen.
Augmented Reality wird einfacher zugänglich
Erste AR-Angebote von Möbelhäusern und Online-Anbietern zeigen, dass die dreidimensionale Visualisierung Verbrauchern dabei hilft, Technik fürs Wohnzimmer oder auch Einrichtungsgegenstände besser auswählen zu können. Passt die gewünschte Couch ins Wohnzimmer? Wie macht sich der Kaffeeautomat in der Küche? Ist der Fernsehbildschirm groß genug? AR hilft beim Beantworten solcher Fragen. Mit neuerer Technik lassen sich virtuelle 3D-Modelle verschiedenster Produkte auch ohne App via Smartphone in den Raum projizieren. So sehen Kunden Produkte in ihrer Größe und können sie aus allen Winkeln betrachten, und zwar dort, wo diese später auch stehen sollen. Nutzer mögen AR und würden sie laut einer Studie von Splendid Media gerne als Einkaufshilfe in Online-Shops nutzen.Augmented Reality hilft im Online-Shop und im Laden
Auch im stationären Handel ist AR praktisch. Nicht immer sind alle Produktvarianten vor Ort oder werden erst nach Bestellung ausgeliefert. Mit einem QR-Code an Regalen oder an der Kasse lassen sich die fehlenden Gegenstände dreidimensional im Laden visualisieren. Das unterstützt die Beratung, etwa im Autohaus, Baumarkt, Elektronikfachhandel oder im Möbelmarkt. Einsatzmöglichkeiten sind für alle Handelsformate denkbar, so setzt Microsoft bei der Vermarktung seiner Surface-Reihe jetzt auch auf AR.
Augmented Reality reichert Social Media an
Seit vergangenem Jahr können Unternehmen sogar bei Facebook und Instagram erste AR-Features aktivieren. Will eine Kundin die Lippenstiftfarbe testen, muss sie sich nicht mehr die Hand beschmieren. Wie die Farbe in ihrem Gesicht wirkt, könnte sie sich jetzt im AR-Selfie anschauen. Dasselbe ist auch beim Optiker mit Brillen oder in der Boutique mit Pullovern oder Schmuck möglich.Neben solchen direkten virtuellen Probiermöglichkeiten zur Absatzförderung kann AR auch dabei helfen, Markenengagement und Reichweite auf den sozialen Plattformen zu steigern. Spielerische AR-Anwendungen laden die Nutzer ein, sich länger mit einer Seite oder einer Marke und ihren Produkten zu beschäftigen. Solche Inhalte werden auch gerne geteilt und gehen oft viral. Die Öffnung von Facebook und Instagram für AR ermöglicht außerdem neue Kommunikationsstrategien. AR könnte sich damit zum zentralen Tool für Medienstrategien mausern.
Reale und künstliche Welten fusionieren
AR hat 2019 einige technische Barrieren durchbrochen und ist nun auf dem Weg, sein Potenzial zu entfalten. Als neues Feature neben Produktbildern, Videos und Bewertungen wird auch AR Kaufentscheidungen beeinflussen, vielleicht sogar das Internet innovieren und die Grundlage für ein Outernet bilden. Dabei stehen AR und die Integration virtueller Elemente in den Alltag oder ins reale Leben im Fokus. Das bildet eine weitere Brücke zwischen stationärem und digitalem Handel und wird beide stark verändern. Händler sollten jetzt beginnen, mit AR zu experimentieren und die technischen Neuerungen aufzunehmen. AR wird die Welt verändern.Soft- und Hardware verbessern sich stetig. Denkbar ist schon heute, dass Nutzer bald ohne Handy in die erweiterte Realität eintauchen können. Für 2022 hat Apple eine neue Datenbrille angekündigt. Auch mit ihr kann eine neue Ära starten. Was der Bildschirm von heute ist, wird bald in die reale Welt hineinprojeziert. So wird die Umwelt digital erweitert – und der Konsum von digitalen Inhalten und Medien grundlegend verändert.
Begründung finden diese Prognosen mit wesentlicher technischer Weiterentwicklung, die zur Überwindung wesentlicher Barrieren führen. Treiber dieser Entwicklung sind wieder einmal Apple, Google und Facebook. Die Integration von AR Frameworks in die Betriebssysteme macht AR Anwendungen heute nicht nur performanter, sondern erlaubt die AR-Aktivierung ganz ohne App.