Die Generation Z ist im Kommen – und mit ihr die Trends der nächsten Jahre. Wer also wissen möchte, wie die Zukunft des Handels aussieht, muss keine Glaskugel besitzen. Ein Blick auf die E-Commerce-Wünsche der Generation Z genügt: Kanalübergreifend, schnell, einfach und sicher muss es sein. Das gilt für die gesamte Customer Journey und damit auch für Check-out und Bezahlen, sagt Gastautor Ralf Gladis von Computop.
Für die Umsetzung einer solchen nahtlosen Customer Journey bieten sich Omnichannel-Strategien wie Window Shopping oder Click & Collect an. Dabei kann der Kunde mit ein paar Klicks vom Sofa aus bestellen und zum Bezahlen aus verschiedenen E-Commerce-Zahlarten wählen. Anschließend kann er das neue Lieblingsstück bei einem entspannten Einkaufsbummel im Laden vor Ort abholen.

BNPL ist als Raten- und Rechnungskauf in Deutschland seit den 50er-Jahren bekannt. Durch Anbieter wie Klarna oder AfterPay hat es einen internationalen Anstrich bekommen und ist, wie eine Studie des „emarketer“ ergab, vor allem bei der Gen Z beliebt – sowohl im E-Commerce als auch am POS.
Wallets und die Wünsche der Gen Z
Kaum etwas begleitet und beeinflusst das tägliche Leben der zwischen 1997 und 2012 geborenen Gen Z so sehr wie ihr Smartphone – alle Lebensbereiche werden damit smart, digital und individuell - auch der Geldbeutel.Wallets wie Apple Pay oder Click to Pay, das Wallet der führenden Kreditkartengesellschaften, werden von der Gen Z mehr als von allen anderen Generationen genutzt, wie die Studie Initiative Deutsche Zahlungssysteme von 2021 ergab. Außerdem hat das Bezahlen mit dem Smartphone im Vergleich zur Vorjahresstudie unter den 16-29-Jährigen sogar an Popularität gewonnen.
Da die Kartendaten im digitalen Geldbeutel bereits hinterlegt sind, kann mit wenigen Klicks schnell und einfach bezahlt werden – Eigenschaften, die der Generation Z laut PwC-Studie vor allem beim Check-out wichtig sind. Biometrie und Scheme Tokens sorgen zusätzlich dafür, dass die Daten im Wallet besonders geschützt sind.Junge Kunden zahlen öfter kontaktlos
Schon vor der Pandemie beliebt, hat laut der Studie der Initiative Deutsche Zahlungssysteme von 2020 ein Teil der "Ztler" in Coronazeiten bewusst häufiger mit ihrer Girocard bezahlt. Die Folgestudie zeigt außerdem, dass die jungen Konsumenten insgesamt öfter kontaktlos bezahlen. Beides zusammengenommen, war die Weiterentwicklung der Girocard zum kontaktlosen Bezahlverfahren ein wichtiger Schritt.Denn so können Händler einen Check-out anbieten, der den Wünschen der Gen Z entspricht, was nicht nur für den POS entscheidend ist. Auch im E-Commerce muss die Girocard als Bezahlverfahren ausgewählt werden können, damit Onlinehändler die "Digital Natives" für sich gewinnen können.
Gemeinsam mit Apple Pay hat die Sparkasse das umgesetzt: Über das Apple Wallet können Sparkassen-Kunden seit letztem Jahr ihre Girocard im E-Commerce nutzen. 46 Millionen Karten digitalisierte die Sparkasse dafür.
Mit der Debitkarte Schulden vermeiden
Die weltweiten Krisen der letzten Jahre sind an der Generation Z nicht spurlos vorübergegangen: Bei der Finanzkrise 2007 mussten viele Ztler in den USA beobachten, wie Menschen in ihrem Umfeld ihre Immobilien verloren haben. Da verwundert es nicht, dass sie verantwortungsvoll mit ihrem Geld umgehen möchten: 80% der Befragten der Jugendstudie des Bankenverbandes von 2021 gaben an zu sparen, bevor sie sich etwa den neuen Laptop kaufen.Die Corona-Pandemie wirkte als zusätzlicher Katalysator. Denn mehr als ihre Eltern oder Großeltern haben die Ztler ihr Sparverhalten angepasst, so das Vermögensbarometer der Sparkasse von 2020.
Ein weiterer Punkt, der zeigt, wieso die Girocard bei dieser Generation so beliebt ist: Bei Debitkarten kann nur das auf dem hinterlegten Konto vorhandene Geld verwendet werden. Anders bei Kreditkarten, mit denen Kunden mehr Geld ausgeben können, als ihnen zur Verfügung steht.
Fazit
Was die Generation Z bewegt und welche Trends sich dadurch abzeichnen, lässt sich besonders gut am Check-out beobachten. Für Händler lohnt es sich, die Bezahltrends der Gen Z nicht nur im Blick zu haben, sondern sie auch umzusetzen.Denn die Ztler verfügen weltweit bereits über eine Kaufkraft von 143 Milliarden Dollar, und wie die Macher der Next-Gen Impact-Studie herausfanden, wird diese in zehn Jahren sogar höher sein als die der Millennials und Babyboomer zusammengenommen.