Die Branche dreht sich schneller. Verdichtung ist gefragt. Wer hat den Wandel in dieser Woche kurz und knackig auf den Punkt gebracht? Wer überzeugt mit starken Sprüchen oder gar Weisheiten? „Die Woche im Handel“ diesmal mit Sätzen, die nachhallen oder gar nachwirken.

Nachdem Feneberg beim E-Food die Notbremse gezogen hat, fragt sich Digital-Chef Christoph Kappes, ob nicht schon die ersten Schritte der Branche in die falsche Richtung führten.

"Ein Großteil der Branche macht den Fehler, einfach nur den physischen Handel ins Digitale zu klappen, man muss aber online komplett neu denken."

Zu viele rosa Brillen konstatiert Branchenexperte Jochen Krisch dem Management bei Media-Saturn. Die Kette steckt in der Krise.

"Statt sich strategisch auf die Zukunft einzustellen, war zuletzt nur noch Schönreden angesagt"

Vielleicht sollten viele Händler doch besser in Aktien von Alibaba und Amazon investieren."Bei der gegenwärtigen Marktdynamik dürften die wenigsten Händler mit ehrlichem operativen Geschäft im Handel in den kommenden zehn Jahren die gleiche Rendite erzielen, die mit Aktien der zehn größten Plattformen zu erreichen ist", grübelt Digital-Guru und Investor Florian Heinemann im Interview im Sonderheft "Digital Commerce". Dort sagt er auch, wann sich der Handel trotzdem lohnt. Mehr dazu auch Montag bei etailment.
Florian Heinemann
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Florian Heinemann
Ein Store ohne Ware, nur mit Screens? So nehme man den Leuten die besondere Erfahrung. Ein passgenaues Sortiment sei dagegen erstrebenswert, sagt Alibaba-Deutschland-Chef Karl Wehner und hinterfragt die voranschreitende Digitalisierung im Handel.

„Man muss nicht alles digitalisieren“

Görtz-Chef Frank Revermann will mit mehr Erlebnis, Inspiration und Beratung gegen die digitale Bequemlichkeit punkten. Ob die Läden dann auch "instagrammable" werden, damit das überhaupt noch jemand erfährt?

"Heute hat der Kunde das Neue meistens schon im Internet gesehen – in einem Onlineshop, bei einem Blogger oder bei Instagram. Somit ist der Überraschungseffekt eher weg. Deshalb inszenieren wir heute Schuhe mehr. Auch Verkäufer müssen mehr über Modeströmungen und das Produkt sprechen können."

Der Schreck war groß, als die Meldung die Runde machte, dass Zalando auf eigene Zusteller in der City Logistik setze. Eine eigene Logistik? Kampfansage? Zalando dementiert ungewöhnlich scharf und erklärt, dass hier und da zwar eigene Mitarbeiter die Pakete zustellen, man sich damit aber nur lokal als "attraktiver Arbeitgeber" positionieren wolle.

"Wir haben keine Ambitionen, Fahrten selbst durchzuführen oder eine Fahrzeugflotte aufzubauen."

Auf alle Fälle sollten wir das Digitale nicht zum Sündenbock machen. Zum Abschluss daher ein Blick über den Tellerrand: Sascha Lobo beschäftigt sich in seiner aktuellen SPON-Kolumne mit dem derzeit so beliebten Smartphone-Bashing.

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