Sanni Shoo designt optisch ansprechende Alltagshelfer. Gründerin Susanne Richter berichtet auf etailment, wie es dazu kam und was sie sich von Amazon für die Zukunft erhofft.
Frau Richter, wie sieht Ihr persönlicher Hintergrund aus?
Ich bin Österreicherin, werde Ende 2019 fünfzig Jahre alt und bin ursprünglich Juristin. Bis vor 5 Jahren hatte ich Managementfunktionen in der Wirtschaft und Wirtschaftsberatung inne. 20 Jahre lang habe ich Länderorganisationen von Fluglinien als General Manager Vorort geleitet. Zunächst in Deutschland, danach 8 Jahre in Schweden, und dann 8 Jahre in der Schweiz. In der Schweiz bin ich dann „hängengeblieben“. Für den Job gekommen, für die Liebe geblieben sozusagen.
Von dort ging es in die Beratung. Mit 41 Jahren hatte ich dann noch das späte Glück, Mama eines Sohnes zu werden. All das hat mit meinem heutigen Unternehmen – auf den ersten Blick – wenig zu tun. Könnte man meinen.

Wie kamen Sie auf diese Geschäftsidee?
Tatsächlich – und hier schließt sich der Kreis zu meinem persönlichen Hintergrund – entwickelte ich seit meiner Kindheit, oft heimlich und nur für mich, immer wieder Produktideen. Alle nur in meinem Kopf oder auf dem Papier. Wenn ich ein Problem sah, überlegte ich mir eine Lösung. Als mein Sohn 3 Jahr alt war, zerbrach er die dritte Schuhabtropf-Tasse im Flur, indem er fröhlich darauf hüpfte. Eine weitere dieser klobigen, grauen, Hartplastikschalen, die niemand wirklich mag, aber die man aber irgendwie braucht, wenn man im winterlichen Flur keinen Matsch haben möchte. Das nervte mich.
Sanni Shoo Produktpräsentation II
Seit wann gibt es Ihr Unternehmen?
Seit Ende 2014 – damals gründete ich jedenfalls die GmbH.
Gibt es Unternehmenskennzahlen, die Sie kommunizieren?
Umsatzzahlen sind heute aktuell, morgen schon wieder überholt. Ein Wert, der vielleicht eine Dimension gibt. Meine Produkte sind, da es Innovationen sind, mit einem hohen Entwicklungsaufwand verbunden. Daher ist bei jedem Produkt die Zielvorgabe, nach 2 Jahren mindestens 100.000 Stück davon zu verkaufen. Und diese Zielvorgaben habe ich bei den meisten Produkten erreicht, und neue Produkte folgen jedes Jahr.

Wie waren Ihre Vorerfahrungen mit Digitalisierung und Internationalisierung?
Internationalisierung hat mich auf meinem gesamten beruflichen Weg zuvor begleitet. Da fühlte ich mich "daheim" und "sicher". Im stationären Handel wird Sanni Shoo auch bereits international vertrieben. Digitalisierung war eher Neuland. Das hat einerseits mit meinem Werdegang zu tun, andererseits vielleicht auch mit dem initialen Fokus. Ich begann Sanni Shoo zunächst nur über den stationären Handel und externe Onlinehändler zu vertreiben. Schnell aber stellte ich fest: Das eine funktioniert nicht ohne das andere.

Was erhoffen Sie sich von dem Amazon-Förderprogramm "Unternehmerinnen der Zukunft"?
Das Programm unterstützt mich, Sanni Shoos digitalen Weg weiter auszubauen. Einerseits ist es sehr strukturiert aufgebaut mit klaren Lerninhalten zur digitalen Entwicklung eines Unternehmens. Was ich mir erhoffe, sind aber auch ganz konkrete Inputs im Zusammenhang mit meiner Unternehmens-Strategie im Bereich Online. Sanni Shoo bewegt sich in einer Nische. Das erfordert fokussiertes Vorgehen für mehr Sichtbarkeit. Da kann ich viel von Spezialisten und erfahrenden digitalen Experten lernen, mit denen wir uns in diesem Programm einfach vernetzen können.
Ich habe das Glück, sogar 2 Coaches zu haben. Frank und Oliver, die Gründer von HappyPo. Auch sie haben einen Problemlöser entwickelt. Ein Alltags-Produkt, das man nicht missen möchte, wenn man es mal probiert hat. Aber auch ein Produkt, das für viele Menschen noch neu ist, und dessen Vorteile und Nutzen noch mehr Menschen nähergebraucht werden kann.
Sanni Shoo Produktpräsentation im TV
Was möchten Sie in einem Jahr erreicht haben?
In einem Jahr will ich 2 neue Produkte lanciert haben. Außerdem ist es klares Ziel, im digitalen Bereich zu wachsen, ohne im stationären Handel zu verlieren. Konkret: Der digitale Vertrieb soll auf 50% vom Gesamtumsatz wachsen. Es gibt also einiges zu tun.
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