Vielleicht ist es doch der richtige Zeitpunkt, jetzt mit einem Online-Baumarkt zu expandieren:   Umweltaktivistin Greta Thunberg nutzt die stille Zeit und lernt stricken, das entstresst und macht glücklich. Weltweit werden Masken genäht und gebastelt – auch für andere. "Zu improvisieren und kreativ zu sein, wird künftig die wichtigste Fähigkeit sein", meint die Trendforscherin Li Edelkoort. Schon früher stellte sie eine "Ära der Amateure" und des "Selbermachens" voraus. Die Vorhersage könnte nun schneller wahr werden als prognostiziert, weil das Corona-Virus Konsumgewohnheiten durcheinander wirbelt. Lassen Sie sich davon nicht beirren.

//// HANDEL NATIONAL
Mehr online kaufen
Das war zu erwarten: Animiert durch den Lockdown wegen des Corona-Virus wollen einige Verbraucher laut einer Studie von Kantar ihre Einkäufe dauerhaft ins Internet verlagern und dort ausweiten. Die schwedische Marktforschung hat Ende März in Frankreich, Deutschland und Großbritannien mehr als 3000 Personen befragt: Danach stieg in allen drei Märkten die Zahl der Verbraucher, die mehr als 50 % ihres Bedarfs jetzt online decken, um 25 bis 80 % an. Schlechte Nachricht: Sechs von zehn der Umsteiger finden das so bequem, dass sie damit weitermachen wollen, wenn die Läden wieder öffnen. 32 % der Verbraucher schätzen sogar, sich nach der Corona-Krise mehr Waren online zu besorgen. Wegen der Ausgangsbeschränkunden im ZUge der Corona-Krise konzentriert sich der Konsum jetzt noch aufs Wesentliche, das aber könne sich schnell ändern: Zumindest für die Online-Händler sei das noch junge Geschäftsjahr 2020 nicht verloren, sie könnten bald davon profitieren, dass Verbraucher Anschaffungen zurzeit auf die lange Bank schieben.

Online-Sehtest bei Mister Spex
Der Sehtest gilt bislang als eine Hürde gegen die vollständige Digitalisierung des Optiker-Geschäfts und ist laut Brandeins ein Grund, warum Mister Spex auf die Kooperation mit lokalen Optikern sowie eigene Filialen setzt. Die allerdings mussten jetzt ebenfalls wegen Corona schließen, deshalb digitalisiert der Online-Optiker jetzt sein Geschäft weiter mit dem ersten Online-Sehtest: Dieser wurde von Easee in den Niederlanden entwickelt, ist mehrfach begutachtet worden, kann zwar nicht jede Sehstärke überprüfen, sichert den Berlinern aber einen Teil ihrer Geschäfte.

Aus Inkubator wird Bank
Interessanter Einblick in die Geschäfte von Rocket Internet liefern Gründerszene und sein Partner Finance Forward: Wurde das Unternehmen der Samwer-Brüder vor allem als Inkubator neuer Geschäfte bekannt, investiert es immer mehr und wandelt sich zur Bank, die sogar Kredite vergibt. Kredite? Ja genau. Neben Investments für Beteiligungen haben die Berliner Darlehen im Wert von rund 600 Millionen Euro vergeben und 2019 damit knapp 40 Millionen Euro Umsatz erzielt. Neben Startups leihen sie kleinen und mittleren Unternehmen Geld, aber auch Immobiliengesellschaften. 

Mit Orientierung durch die Krise
Für viele Unternehmen spitzt sich die Lage in der Corona-Krise zu. Die Management-Herausforderungen sind gewaltig. Flexibilität ist gefragt. Gesetze und Recht bieten da Orientierung und schaffen selbst neue Flexibilität. Der Business Guide "Recht: Welche Gesetze durch die Krise helfen" liefert auf 28 Seiten Antworten auf die drängendsten Fragen.

Kauflokal startet in München
In zehn Tagen aufgebaut: In München startet jetzt mit Kauflokal.com ein Online-Schaufenster für stationäre Händler. Hinter dem Angebot stecken die Münchner Initiative Kauf Lokal sowie der E-Commerce-Dienstleister Norisk. Auf der Plattform, die Besucher in die eigenen Online-Angebote führen soll, finden sich zurzeit die Angebote von Lokal-Matadoren wie Hirmer, Betten Rid, Ludwig Beck und mehr, zurzeit werben die Macher für ihr Schaufenster und wollen es Schritt für Schritt überregional ausbauen, berichtet Internetworld.de

Corona im Überblick
etailment informiert Sie weiterhin aktuell über die wirtschaftliche Entwicklung in Zeiten der Corona-Pandemie: Lesen Sie im aktuellen Corona-Dossier Nachrichten, Berichte und Analysen aus Handel, Gastronomie, Touristik und Modewelt, aus der Lebensmittelbranche, Finanzwelt sowie aus der Logistik. Damit Sie vorbereitet sind auf die Veränderungen in der Wirtschaft und sich für den Restart rüsten.

//// HANDEL INTERNATIONAL
ManoMano greift an
Schwierige Zeiten hat sich ManoMano für den Marktstart in Deutschland ausgesucht: Demnächst startet die Werbekampagne des französischen Unternehmens, das den DIY- und Baumarkt digitalisieren und Lokalgrößen wie Hornbach oder Obi angreifen will. Lediglich 10 % der Sachen zum Renovieren, Reparieren und Ausbauen werden bislang in Deutschland online bestellt. In Zusammenarbeit mit Herstellern und Händlern will ManoMano das ändern. OMR erzählt die Geschichte des Unternehmens, das 300 Millionen in die Expansion stecken kann.

Testen lassen und einkaufen

Walgreens, Walmart und Target und CVS Health bauen jetzt Teststationen zum Durchfahren auf den Parkplätzen ihrer Filialen auf, hat CNBC erfahren. Am weitesten gediehen ist der Plan bei Walgreens, dort sollen die Teststationen schon bald eröffnet werden. Die Aktion ist Teil einer Corona-Offensive, die offiziell von der US-Regierung beschlossen wurde. Allerdings fehlen vielerorts ausreichend Schutzkleidung und Masken für Tester.

Uhrenindustrie aus dem Takt
Die Schweizer Uhrenindustrie befürchtet Schlimmes: Die beiden bekannten Messen sind abgesagt, Neuheiten verschoben aufs nächste Jahr. Die Exporte von Uhren brachen im Februar um knapp 14 % ein, allein in China wurde im Vergleich zum Vorjahr nur noch die Hälfte verkauft. Aufs Jahr gesehen rechnet die Vontobel-Bank mit Exporteinbußen um 25 %. Ob alle Anbieter das verkraften, ist fraglich, zumindest die Anbieter teurer Marken verweisen im Handelsblatt auf ihre guten Rücklagen.

//// TRENDS & TECH
Lokal goes online
Wie können stationäre Händler das Internet auf die Schnelle nutzen, um das still gelegte Geschäft aufrecht erhalten? Fashion United hat einige nützliche Empfehlungen zusammengestellt. Wichtigste Erkenntnis: Kein Kunde erwartet keinen perfekten Shop vom Offliner und Käufe werden bislang eher aufgeschoben als aufgehoben. Das lässt hoffen.

Bereinigung in Adtech-Branche
Wenn Verbraucher Wichtigeres zu tun haben als einzukaufen, reduzieren Unternehmen schnell die Werbeausgaben: Das betrifft auch das Online- und Performance-Marketing oder die automatisierte Werbeplatzierung. Branchenkenner erwarten daher eine Bereinigung unter den Adtechs, und zwar in allen Bereichen. Erschwert wird die Situation dadurch, dass die Auktionen für Werbeplatz zwar sekundenschnell organisiert, aber erst sehr viel später honoriert werden. Onlinemarketing beschäftigt sich mit den Hintergründen.

Favorit der Leser
Ja ist denn schon Weihnachten? Rein vom Versandvolumen könnten Logistiker das zurzeit bestätigen. Durch die Ladenschließungen bestellen Verbraucher mehr und haben Paket-Lieferdienste alle Hände voll zu tun. Jetzt fährt China seine Produktion langsam wieder nach oben – das könnte die Situation nochmals befeuern. Wichtigste Herausforderung daher für Paketdienste und Logistiker: Die Mitarbeitenden bei der Stange und vor allem gesund zu halten.